Klimaknödel: So gelingt Nachhaltigkeit auf dem Teller
Fakten und Tipps für den Alltag
In diesem Beitrag geht es um unseren wichtigsten Rohstoff – die Kartoffel und warum sie besonders wertvoll fürs Klima ist. Ihr erfahrt zudem, wie ein klimafreundlicher Teller aussehen kann. Jeder Deutsche isst im Durchschnitt 60 Kilogramm Kartoffeln sowie Kartoffelprodukte wie Knödel pro Jahr. Der außerhalb von Deutschland geläufige Spitzname „German Potato“ passt nicht, denn andere Nationen sind weitaus größere Kartoffelfans. In Lettland ist der Konsum mit über 120 Kilogramm Kartoffeln pro Kopf im Jahr doppelt so hoch wie in Deutschland. Da is(s)t also noch Luft nach oben, auch im Sinne der Nachhaltigkeit.
Klimaknödel: Darum ist die Kartoffel so nachhaltig
Im größten deutschen Bundesland Bayern werden insgesamt 41.000 Hektar Kartoffelfelder bewirtschaftet. Auf 700 Hektar (entspricht 1.000 Fußballfeldern) davon werden Knödelkartoffeln für Burgis von 70 Partnerlandwirten angepflanzt. Bayernweit gibt es 10.000 Kartoffelerzeuger. Die Kartoffel ist eine sensible Pflanze, die sehr viel Fingerspitzengefühl und Know-how für die Aufzucht, Ernte und Lagerung bedarf. Kurze Wege vom Feld zur Verarbeitung und auf den Teller zeichnen regionale Kartoffeln und Kartoffelprodukte aus. Wer diese kauft, unterstützt nicht nur die Landwirtschaft, sondern tut auch etwas fürs Klima. Die Kartoffel an sich ist der absolute Klima-Champion unter den Beilagen. Die Kartoffelpflanze produziert während ihrer Lebensdauer auf dem Feld nicht nur Sauerstoff, sondern bindet auch noch Kohlendioxid. Insgesamt werden bei der Erzeugung eines Kilogramms Kartoffeln nur 0,2 Kilogramm Kohlendioxid frei. Ganz im Gegensatz zu Reis, der enorme Klimagase produziert. Der Hauptgrund dafür ist das Anbauverfahren. Dabei werden die Reisfelder regelmäßig unter Wasser gesetzt, was einen Fäulnisvorgang der organischen Stoffe im Boden bewirkt. Die Folge: Es entsteht Methan. Dieses Klimagas gilt als 20-mal schädlicher als Kohlendioxid. Der CO2-Fußabdruck für Reis beträgt demnach 3,1 pro Kilogramm. Nudeln und Gnocchi kommen auf 0,6.
Klimaknödel: Besser essen in der Praxis
Neben ihrem kaum vorhandenen Co2-Fußabdruck punktet die Kartoffel auch noch damit, dass 85 Prozent der Pflanze für den menschlichen Verzehr geeignet sind. Die meisten Getreidesorten kommen gerade mal auf 50 Prozent. Außerdem wächst sie schneller als viele andere Nutzpflanzen und bedarf weniger Platz. Natürlich geben wir auch als Unternehmen unser Bestes in Sachen Nachhaltigkeit und Biodiversität, denn der Großteil der Emissionen hängt ganz klar an der Industrie. Aber beim Anbau und den Rohstoffen fängt es an.
Das Beste an der Knolle ist, dass sie auch noch richtig gut schmeckt und sehr wandelbar ist. Ob als Pellkartoffel oder Knödel – kaum ein Lebensmittel macht Nachhaltigkeit so lecker. Folgend findet ihr einfache Tipps und Faustformeln, wie ihr euren Teller klimafreundlicher gestalten könnt, ohne auf etwas zu verzichten. Es geht dabei nicht um Perfektion, sondern um kleine Schritte in die richtige Richtung. Positiver Nebeneffekt: Oft geht eine klimafreundlichere Ernährung Hand in Hand mit einem gesünderen Essverhalten. Wir hoffen, ihr seid nun hoch motiviert :).
Machbare Tipps und Faustformeln für einen klimafreundlicheren Teller (ohne Perfektion)
- Öfter vegetarische Gerichte kochen, z. B. Smashed Knödelinos oder Kartoffel-Gemüse-Puffer aus Kloßteig.
- Die Fleischportion verkleinern z. B. eine Scheibe Schweinebraten weniger und stattdessen zwei statt einem Knödel.
- Die Soße von Sonntagsbraten aufheben und unter der Woche “Kloß mit Soß” essen.
- Größere Portionen an saisonalem Gemüse aus der Region essen.
- Exotische Lebensmittel und Fleisch seltener kaufen und bewusst genießen.
- Sich an Regionalsiegeln wie „Geprüfte Qualität – Bayern“ und dem Bayerischen Bio-Siegel orientieren.
- Kartoffeln und Kartoffelprodukte regelmäßig essen.
- Speiseplanung machen und Lebensmittelreste vermeiden.
- Sonntags eine Packung Knödel mehr kochen und am Anfang der Woche “Knödel-Gröstl” servieren.
- Wenn Fleisch, Schweinefleisch und Hühnerfleisch anstatt Rindfleisch bevorzugen.