
St. Martinsfest: Darum essen wir Martinsgans und so gelingt sie perfekt
Am 11. November feiern wir das St. Martinsfest – ein Tag voller Tradition, Licht und Genuss. Besonders beliebt ist an diesem Datum die knusprige Martinsgans mit Knödeln und Blaukraut. Doch warum isst man eigentlich am 11.11. Martinsgans? Und wie gelingt der Gänsebraten am besten? Wir nehmen euch mit auf eine Reise durch Geschichte, Brauchtum und Küche – inklusive Rezepttipps für eure festliche Tafel.
Warum essen wir am Martinstag eine Gans?
Die Antwort auf diese Frage führt uns tief hinein in Legenden und alte Bauernbräuche.
Der Heilige Martin war ein römischer Soldat, der für seine Barmherzigkeit bekannt wurde. Als er eines Tages einem frierenden Bettler begegnete, teilte er kurzerhand seinen Mantel. In der Nacht darauf erschien ihm Christus im Traum. Später wurde Martin zum Bischof gewählt – eine Rolle, der er sich so wenig würdig fühlte, dass er sich der Legende nach in einem Gänsestall versteckte. Doch das laute Geschnatter der Tiere verriet ihn. Seither gelten Gänse als Sinnbild für diesen Tag.
Auch historisch betrachtet hat die Martinsgans eine besondere Bedeutung: Früher endete am 11. November das bäuerliche Pachtjahr. Als Naturalabgabe waren Gänse besonders beliebt zum Zeichen der Dankbarkeit und letztes großes Mahl vor der Fastenzeit.
Wann isst man Martinsgans?
Traditionell wird die Martinsgans am 11. November, dem Martinstag, serviert. Doch der Genuss beschränkt sich nicht nur auf diesen einen Tag. In vielen Familien gehört sie zur gesamten Herbst- und Vorweihnachtszeit dazu. Wer keine Zeit zum Kochen hat, findet in Restaurants oft ab Anfang November spezielle Martinsgans-Menüs – häufig inklusive Knödel, Blaukraut und Bratensoße.
So gelingt euch die perfekte Martinsgans
Eine gut zubereitete Martinsgans ist innen saftig und zart, außen schön knusprig. Das Geheimnis liegt in der richtigen Füllung und der schonenden Zubereitung. Klassisch wird die Gans mit Äpfeln, Zwiebeln und Kräutern gefüllt. Wer es raffinierter mag, ergänzt mit Orangen, Trockenpflaumen oder Maronen.
Ein altbewährter Tipp: Beifuß, auch „Gänsekraut“ genannt, sorgt für ein bekömmliches Aroma und rundet das Gericht perfekt ab. Damit die Haut knusprig wird, sollte die Gans auf einem Rost liegen – darunter ein tiefes Blech, um das Fett aufzufangen. Während der Garzeit immer wieder mit Bratensaft übergießen. Die Gans ist fertig, wenn beim Einstechen klarer Fleischsaft austritt und sich das Fleisch leicht vom Knochen löst.


Welche Beilagen passen zur Martinsgans?
Neben dem Gänsebraten sind die Beilagen zur Martinsgans mindestens genauso wichtig – und da kommen unsere Burgis-Knödel ins Spiel. Ob Semmelknödel, Seidenknödel oder der feine Sonntagsknödel, sie alle passen hervorragend zum Gänsearoma.
Unser Tipp für besonders luftige Knödel: 1 EL Crème fraîche unter den Teig kneten. Für festliche Abwechslung sorgt eine Füllung aus knusprig gebratenen Brotwürfeln. Beim Kochen darauf achten, dass die Knödel genügend Platz im Topf haben. Und: Das Wasser sollte nur leicht simmern, niemals sprudelnd kochen! Wenn die Knödel oben schwimmen, mit einer Schaumkelle entnehmen und noch kurz ruhen lassen. So werden sie wunderbar locker. Mehr über’s Knödel kochen erfährst du im Blogartikel: Knödel kochen – So gelingen sie garantiert.
Laternen, Licht und Leckereien: Die Bräuche rund um den Martinstag
Was wäre das Martinsfest ohne einen stimmungsvollen Laternenumzug? Der heilige Martin war schon zu seinen Lebzeiten im Mittelalter sehr beliebt, so veranstalteten die Gläubigen, als er starb, eine Lichterprozession zu seinen Ehren. Zudem war es gängig im November, am Ende eines Erntejahres, ein Dankesfeuer zu entzünden. Schon damals bastelten sich die Kinder aus Stroh Fackeln und nutzten ausgehöhlte Rüben als Laternen, mit denen sie durch die Straßen zogen. Heute basteln Kinder bunt verzierte Laternen, singen Martinslieder und folgen einem Reiter mit rotem Umhang.
Zum Abschluss gibt es meist etwas Süßes: Im Süden kleine Martinsgänse aus Hefe- oder Keksteig, im Westen den Weckmann oder Stutenkerl, andernorts Martinsbrezeln mit Hagelzucker. So wird das Fest für Groß und Klein zum leuchtenden Erlebnis.
Viele weitere Rezeptideen rund um die Martinsgans, festliche Knödelgerichte oder Bastelideen für den Laternenumzug findet ihr übrigens auf unserer Pinterest-Seite. Lasst euch inspirieren, probiert unsere Lieblingsgerichte aus und feiert mit uns einen genussvollen Martinstag!
